Wahlkurs: Atem, Stimme und Bewegung – Einführung in körperbasierte Atem- und Stimmarbeit und die Anwendung der Methoden in der theaterpädagogischen Praxis

Keine Stimme ohne Atem und keinen Atem ohne Körper – wir erforschen anhand der FitzmauriceVoicework® und Elementen aus der RoyHart-Methode sowie weiteren Ansätzen die Dynamik zwischen Atem, Körper und Stimme. Die Fitzmauricevoice®-Methode spricht von „Destructuring“ und “Restructuring”: Im “Destructuring” werden durch aktive Körperentspannung spontane freie Atmung und stimmliche Flexibilität angeregt. Durch diese Vorbereitung können in der zweiten Phase, dem “Restructuring”, gestalterische Elemente verwirklicht werden; Präsenz und Fokus führen zu einem unangestrengten Sprechen und Performen. Die Teilnehmenden erleben eine interaktive Vermittlung mit Hinweis auf die verschiedenen methodischen Ansätze; bei Bedarf fließen auch Impulse aus TRE oder Embodiment ein. Zwischendurch wird dabei Raum geschaffen für Möglichkeiten des Tranfers in die theaterpädagogische Praxis bzw. Situationen, in denen nicht im Liegen oder auf der Matte gearbeitet werden kann. Lernziel: Spontaner freier Atem, körperliche und stimmliche Beweglichkeit, authentische Stimme und Sprache im Umgang mit Text -und Liedmaterial; Textanschlüsse mit Amateuren verdichten. Anwendung der Methode in der TP-Praxis mit TeilnehmerInnen aller Altersstufen.

Wichtig: es wird teilweise am Boden gearbeitet (Alternativen im Sitzen werden angeboten). Bitte eine rutschfeste Yogamatte mitbringen, rutschfeste Socken sowie möglichst ein Meditationskissen (oder festeres Kissen) und ein kleines Kopfkissen. Außerdem bitte einen Text und/oder Lied auswendig parat haben.

Helga Kröplin ist Regisseurin, Theaterpädagogin (BuT), Trainerin und Theaterdozentin in Zusammenarbeit mit dem Landestheater Tübingen, Leitung von Generationentheaterprojekten



Wahlkurs: Meine Mülltüte kann ein Lied davon singen – Stimme und Sprache in Cabaret und Chanson

Wie kann es gelingen, Gedanken so anzustimmen, dass Zuschauer*innen und Zuhörer*innen aktiviert werden? Eine Botschaft stimmlich und sprachlich so zu gestalten, dass ein Publikum berührt und gleichzeitig belebt wird? Cabaret und Chanson finden eine Lösung in Humor, Empathie, Leichtigkeit und im Drehen von Perspektiven. Folglich würde ein Chanson vermeiden aus der Sicht einer Ehefrau zu singen, die sich beklagt, ihr Ehepartner würden den Müll mal wieder nicht entsorgen. Es würde viel eher die Perspektive der Mülltüte einnehmen, und so den Zuhörer *innen eine ganz neue Sicht, – und vielleicht Einsicht- auf diese Problematik schenken. In diesem Workshop unterbrechen die Teilnehmer*innen ihre alltäglichen Denkmuster und begeben sich auf einen kreativ – grotesken Schaffensprozess. Sie finden Leichtigkeit im Umgang mit ihrer Stimme und Sprache. Sie erfahren, wie sie mit dem Einsatz ihrer Stimme und Sprache eine neue Sicht auf die Welt darstellen können. Klara Finck orientiert sich in diesem Workshop an Methoden der Funktionalen Stimmbildung, der Stimm- und Schauspielimprovisation sowie dem Kreativen Schreiben.

Kurzvita Klara Finck ist Sängerin, Komponistin, Schauspielerin, und vor allem Chansonniere. Im Chanson bewege sie sich zwischen kubanischen Trovas mit filmmusikalischen Elementen und deutschkabarettistischen Chansons. Beruflich steht sie mit eigenen Chansons auf der Bühne, komponiert Musik für Filme, gibt Stimm- und Sprechtrainings und unterrichtet Gesang. Nach einer Vielzahl veröffentlichter Filmkompositionen für Filmfestivals und TV, Musikvideo-Produktionen, zahlreicher Solokonzerte und Wettbewerbe mit Schwerpunkt Chanson, erscheint nun ihr Debütalbum RECUERDO (VÖ 16.07.2021).



Wahlkurs: Einführung in das Theatrale Mischpult

Das Theatrale Mischpult (nach Maike Plath) bildet ein bewährtes und auf praktischer Erfahrung beruhendes methodisches Konzept, um elementare ästhetische Fertigkeiten zu vermitteln und gleichzeitig demokratische Kernkompetenzen wie Kooperation, Partizipation und selbstbestimmtes Führen und Folgen lustvoll erfahrbar und anwendbar zu machen.
In diesem Ansatz wird theatrales Fachwissen auf seine Kernelemente zurückgeführt und in partizipativen Spielwiesen erprobt und ausgelotet. Die Umsetzung und Anwendung geschieht dabei mit demokratischen Führungsprinzipien, die die Teilnehmer*innen dazu befähigen, kreativ und autark gestalterisch zu arbeiten. Dabei werden Wege für einen konstruktiven und gleichwürdigen Umgang mit Vielfalt sichtbar.
Ziel des Workshops ist es, einen Einblick in diesen Ansatz, seinen theaterpädagogischen Bezug, seine Implikationen und der zugrundeliegenden Haltung zu erhalten und die methodischen Basics praktisch selbst zu erproben und zu erforschen.

Matthias Levenig arbeitet seit 1996 als Musiklehrer und Musiker und realisiert regelmäßig musiktheatrale Produktionen. Er ist Theaterpädagoge BuT, Dozent in der Erwachsenenbildung u.a. an der Theaterwerkstatt Heidelberg, am TPZ Ruhr und am PZ Basel. Aktuell ist er in der Zertifizierung zum Veto-Prinzip Trainer nach Maike Plath. Einer seiner Arbeitsschwerpunkte ist der Transfer des Konzepts in die Musikpädagogik.



Wahlkurs: Förderanträge Kulturelle Bildung – Von der Projektidee zum Sachbericht

Ob freischaffend oder angestellt, im theaterpädagogischen Kontext werden Förderanträge gestellt. Von der Projektidee bis hin zum Abschluss des Projekts werden Antragsteller*innen begleitet von verschiedenen formalen Anforderungen und Absprachen mit Partner*innen. Wir verfolgen anhand anschaulicher Beispiele den Weg von der Auswahl der Fördermittelgeber, über das Erstellen des Antragsformulars und Kosten- und Finanzierungsplans mit der Kalkulation von (Mindest-) Honoraren etc. bis hin zum Verwendungsnachweis und Sachbericht. Wir werden uns damit beschäftigen, wie man Kooperationspartner*innen findet und warum Netzwerke wichtig sind. Es soll auch darauf eingegangen werden, was die Beweggründe hinter der Antragsidee sind und wer die Teilnehmenden und Zielgruppen sind, für die die Anträge gestellt werden. Hier wird nach Wegen gesucht, wie man diese in der Antragstellung möglichst diskriminierungsarm beschreiben kann. In Gruppenarbeiten werden beispielhaft mögliche Projektformate aus verschiedenen Blickwinkeln untersucht. Es werden die Bedürfnisse von Antragsteller*innen, Projektpartner*innen (Kultureinrichtung, Bildungseinrichtung,…), Fördermittelgebern und der Zielgruppe gegenüber gestellt und es wird überlegt, wie Alle gemeinsam zu einem Gelingen des Projekts beitragen können.

Als Theaterpädagogin (UDK-Berlin) und Kulturvermittlerin initiiert und leitet Caroline Eisenträger künstlerische Projekte und unterrichtet an Schulen und anderen Bildungseinrichtungen sowie an Kultureinrichtungen.



Wahlkurs: Einführung Visuelle Gestaltungsmittel im Theater

Der Workshop ist eine Einführung in die künstlerische Arbeit mit visuellen Gestaltungsmitteln im Theater, u.a. Material, Objekt, Kostüm, Raum.

Nach einer kurzen theoretischen und theaterhistorischen Einführung in interdisziplinäre Ästhetiken des 20. Jhr. werden wir praktisch mit unterschiedlichen Materialien/Objekten in Bezug zu Körper und Raum experimentieren. Figurenentwicklung als auch Objekte als Spielpartner sowie raumbildende Elemente werden erprobt.

Da finanzielle und zeitliche Kapazitäten in theaterpädagogischen Projekten häufig begrenzt sind (Low-Budget-Projekte), ist ideenreicher Umgang mit Materialien gefragt. Diesbezüglich interessieren uns Transformationen von Alltagsmaterialien in den Kunst-Kontext. Anhand von umfangreichen Bildmaterial gehe ich auf Materialrecherche/-akquise (u.a. Sachsponsoring) sowie ökologische Aspekte (Re-/Upcycling) ein. Außerdem werden Grundkenntnisse zum Thema Sicherheit im Theater anhand von Praxisbeispielen besprochen (Versammlungsstättenverordnung, Brandschutz etc.).



BF18-1 Theater-Praxis 4 – Dramaturgie anhand eines Jugendstücks

Wir setzen uns mit einem Jugendstück inszenatorisch auseinander. Es ist nicht allzu lang und schnell zu lesen. In der Vorbereitung werden wir die dramaturgischen Grundbegriffe wiederholen. Wir werden ein Szenarium erarbeiten, über Handlung, Spannungsbogen, Zielgruppe und Hauptaussage, wie auch über Konzeption und künstlerische Freiheit in Bezug auf Jugendtheater sprechen. Schließlich sucht sich jeder Teilnehmer im Vorfeld seine Lieblingsszene/szenen und die dazugehörige Lieblingsbesetzung/besetzungen heraus um sie exemplarisch praktisch umzusetzen.

 



BF18-1 Gruppendynamik Phase 4-5 – Online

Die Gruppendynamik beschäftigt sich mit den Vorgängen und Abläufen in einer Gruppe von Menschen. Eine wichtige Aufgabe in der theaterpädagogischen Arbeit ist es, für eine gute Gruppendynamik zu sorgen. Darstellendes Spiel ist als kollektiver Vorgang angelegt. In das Verhalten des Einzelnen fließt stets das Verhalten der ganzen Gruppe mit ein und beeinflusst somit auch die persönliche Entwicklung des Individuums.

 



BF18-1 Der praktische Nutzen der „Lehrstück-Idee“ in theaterpädagogischen Zusammenhängen

Die Kernidee des Lehrstücks, als eines körperlichen Nachvollzugs einer Geschichte zum Zweck der politischen (und ästhetischen) Bildung, wie Brecht sie entwickelt hat, wird in diesem Kurs in Bezug auf Möglichkeiten des „Zugriffs auf Stoffe und Stücke“ behandelt. Dabei geht es weniger um das historische Lehrstück, sondern festzustellen, wo die Auswirkungen der Lehrstückidee in der aktuellen Theatersituation noch festzustellen sind.

Was ist der Anlass?
Die Politisierung des Theaters, wie wir sie gerade vermehrt an den Schauspielhäusern erleben, hat Konsequenzen, die aus theaterpädagogischer Sicht sehr interessant sind: Die Auswahl der Schauspieler*innen (der Cast) und der Stücke bzw. Projekte findet stärker im Hinblick auf eine politische Haltungssuche der Theaterhäuser hin statt. Gleichzeitig wird es dadurch notwendig bekannte Stoffe und Stücke stärker zu interpretieren, umzuarbeiten und zu überschreiben, um sie an aktuelle Ereignisse anschlussfähig zu halten. Damit nähert sich die künstlerische Arbeitspraxis weiter der theaterpädagogischen an, weil es hier auf einmal relevant wird, was die Schauspieler*innen zu den Themen ihrer Produktionen denken. Manche Produktionen haben ausdrücklich auch das Ziel das Ensemble weiterzubilden, politisch und inszenatorisch. Das ist heute an vielen Schauspielhäusern zu beobachten. Wenn Brecht sagt, „das Lehrstück lehrt dadurch, dass es gespielt wird, nicht dadurch, dass es gesehen wird“, zielt er doch genau auf diesen bildenden Aspekt des Theaters, der momentan auch für die Ensembles der großen Häuser in Anspruch genommen wird.

Was heißt das für den Workshop?
Es werden dramaturgische und inszenatorische Methoden der stark perspektivischen Interpretation von Stoffen und Stücken mit der Gruppe erarbeitet. Kurze Texte und Stoffe werden als Geschichten entwickelt und szenisch interpretiert. Dabei sollen exemplarisch drei handwerklich-ästhetische Verfahrensweisen verfolgt werden. Die Subjektivierung (Performance Art und Lecture), die Episierung (Erzähltheater und episches Theater), die Dokumentarisierung (z.B. Zeitungstheater/Videos).



BF18-1 Exemplarische Produktion – Klassische Inszenierung

Exemplarische Produktion unter dem Aspekt der Stückerarbeitung (Inszenierung).

Dabei werden u.a. folgende Fragen beantwortet:
• Worauf hat die Regie zu achten, wenn eine Theatergruppe aus sehr unterschiedlichen Mitspielern besteht?
• Welche Ansätze der Regie gibt es? Welche unterschiedlichen Möglichkeiten einer szenischen Bearbeitung gibt es?

Den professionellen Umgang mit einer literarischen Vorlagen, den Proben- und Aufführungsprozess praktisch erfahren.

 

 



BF19-1/BF19-2 Theater der Unterdrückten – Forumtheater

Der 2009 verstorbene Augusto Boal hatte großen Einfluss auf die Entwicklung der Theaterpädagogik. Seine, zum Teil noch in der brasilianischen Diktatur entwickelten Formen des politischen Theaters, zielen auf eine gesellschaftliche Befreiung des Publikums durch Beteiligung. Das Seminar gibt einen praktischen Überblick über die wichtigsten Formen des “Theaters der Unterdrückten”: “Statuentheater” und “Forumtheater” und diskutiert ihre Anwendungsmöglichkeiten in der theaterpädagogischen Arbeit. Die TN sollen Grundgedanken und Grundformen des Theaters der Unterdrückten durch eigene Erfahrung kennenlernen, sowie die Anwendung in der theaterpädagogischen Arbeit gemeinsam diskutieren und reflektieren. Schließlich sollen sie die Grundbegriffe dieser Theateridee unterscheiden und die beschriebenen Grundformen selbstständig anwenden können.



BF18-1 Choreographie – Bewegungsstudie – Tanzpädagogik – Intensivwoche

Bewegungslehre nach Laban (Raum, Zeit, Fluss, Gewicht), thematisch ausgerichtete Choreographie-Entwicklung mit abschließender Aufführung.

 



Wahlkurs – Darstellendes Spiel / Theater und Literatur – Schulfach nicht nur für Theaterlehrer*innen

In diesem Workshop wird eine methodisch-didaktische Gestaltung von Theaterunterricht theoretisch und praktisch geübt.
Einerseits kann diese Unterrichtsgestaltung für die Schule verwendet werden, wo in der Regel durch die Rahmenbedingungen kompetenzorientiert unterrichtet wird, andererseits ist es möglich, diese Methode für die Konzeption von Workshops zu verwenden. Hauptziel ist es gezielt auf Kompetenzen hin zu arbeiten. Exemplarisch soll in diesem Kurs eine Methode gezeigt werden, wie mit theaterpädagogischen Mitteln szenisch, produktiv und effektiv gearbeitet werden kann in Hinblick auf die Bildungsstandards. Es wird ein kreativ-künstlerischer Umgang aufgezeigt, Theaterunterricht zu gestalten, welcher aber methodisch-didaktisch fundiert ist.



BF18-1 /BF 19-1 Lehrproben – Spielleiterkompetenz

Nicht einfach nur einen „Theaterworkshop“ konzipieren, sondern mit einem klar definierten Inhalt: z.B. „Stanislawskiübungen“, „Akrobatik“, „Chorisches Sprechen“ usw. oder aber beispielsweise Themen wie „Gruppendynamik“ oder „Gewaltprävention“ mit theaterpädagogischen Methoden vermitteln. In den Mini-Lehrproben sollen kurze Workshops konzeptionell erstellt und angeleitet werden, deren Umstände möglichst nah, an eine reelle, berufliche Alltagssituation herankommen. Auch, wenn diese Art von Lehrprobe naturgemäß eine „Laborsituation“ darstellt, ist es sinnvoll, sich so genau wie möglich auf die imaginären Umstände einzustellen.



BF17-2/BF18-1 Tschechow 2. Teil: Anleiter- bzw. Spielleiterkompetenzen  anhand Tschechows Werkgeheimnisse der Schauspielkunst proben und reflektieren.

Der Kurs verschafft einen Einblick in die Tschechow-Methode. Praktische Übungen zur szenischen Gestaltung und zur Rollengestaltung werden von den Teilnehmenden selbst vorbereitet und angeleitet. Die verschiedenen Methoden zur Rollen- und szenischen Gestaltung u.a. Imagination, Verkörperung, Psychologische Geste, Schöpferische Individualität und Charakterisierung werden erprobt und auf ihre heutige vor allem theaterpädagogische Anwendungsmöglichkeiten praktisch verifiziert und reflektiert. Den Umgang und die praktische Anwendung der Methoden Tschechows erlernen und die eigene Anleiterkompetenz erleben.



Wahlkurs – „Praktische Einführung in die Autobiographische Methode des AGORA Theaters“

Die Autobiographische Methode hat Marcel Cremer (1955-2009) gemeinsam mit den Spielern des AGORA Theaters und den Mitwirkenden seiner Theaterarbeit und Werkstätten in 30 Jahren entwickelt. Sie wird vom Ensemble in einem lebendigen Prozess weiterentwickelt.

Die persönlichen Geschichten werden nicht auf der Bühne erzählt, vielmehr bilden sie die Basis von (Spiel-) Material eines künstlerischen Prozesses und erleben somit eine Verwandlung bis hin zur künstlerischen Form. Es geht in der autobiographischen Methode um den Zugriff auf ein Thema: wir ergründen, was das, was wir auf der Bühne erzählen wollen, mit uns persönlich zu tun hat. Kunst ist das Gewissen der Gesellschaft. Sie spiegelt die Realität wider, verändert den Blickwinkel darauf und greift in sie ein. Durch unsere persönlichen Geschichten, die sich immer in einem gesellschafts-politischen Kontext zutragen, holen wir die Welt auf die Bühne. Im Prozess entstehen neue Geschichten, die nicht beliebig sind, da sie die Tiefe des Erlebten noch in sich tragen.

In dieser Werkstatt erproben wir am Beispiel der Parabel „Katz und Maus in Gesellschaft“, wie wir ausgehend von einem Text und unseren eigenen Geschichten szenisches Material für eine Bühnengeschichte entwickeln und lebendig werden lassen können. Wer bin ich in einer Geschichte? Wann greife ich ein? Wie verändere ich Geschichte? Wie begegne ich meiner Bühnenfigur? Wie finden wir Worte, Bilder und szenische Momente um zu erzählen, was uns bewegt?

Methodik: Nach einer ersten vertrauens- und gruppenbildenden Spiel-Einheit findet jede Teilnehmerin, jeder Teilnehmer einen Ort, an dem die autobiographischen Geschichten erzählt werden. Durch den Akt des Erzählens werden sie öffentlich und zum Spielmaterial aller Teilnehmenden. Theaterhandlungen zu den einzelnen Geschichten werden gefunden, Mitspieler werden zu Erzählern. Jeder wird zum Regisseur seiner eigenen Geschichte. Der gemeinsame Austausch trägt dazu bei, Kernaussagen zu schärfen. Durch gezielte Improvisationsaufgaben entstehen neue Geschichten und szenische Bilder an den verschiedenen Orten.

Lernziel: In dieser Werkstatt werden durch das eigene Tun und die Reflexion des Erlebten Arbeitsansätze der autobiographischen Methode des AGORA Theaters vermittelt. Jeder Teilnehmende wird zum Erzähler, Spieler und Regisseur. Durch unterschiedliche Übungen zur Sensibilisierung der Wahrnehmung, durch Improvisationsspiele, Spiele für Vorstellungskraft und Szenenfindung werden Szenen und Spielhandlungen entwickelt, die Wege und Möglichkeit eröffnen und die erkennen lassen, wie ein selbstgemachtes Stück erarbeitet werden kann. Im kreativen Prozess werden eigene und gemeinsame Theaterbilder im Raum geschaffen.

Aufgabe:

Bitte bring eine Geschichte aus dem eigenen Leben, deiner eigenen Biographie mit:
„Wann in meinem Leben war ich vor die Frage gestellt:
Passe ich mich an? Oder nicht? Fühlte ich mich gezwungen, mich anzupassen? Wenn ja, warum? Oder: habe ich einmal einen Preis dafür bezahlt, um dazuzugehören? Welchen?
Oder habe ich mich verweigert?“
Diese Geschichte kann in der Kindheit oder in anderen Lebensabschnitten geschehen sein.
Wichtig: sie darf beim Erinnern nicht (mehr) wehtun, sonst können wir nicht mit ihr spielen. Sie hat einen konkreten Ort und Zeitpunkt. Diese Geschichte bleibt vorerst dein Geheimnis.

Wir werden auch draußen arbeiten. Bitte bring entsprechende bequeme Kleidung und Schuhe mit.



Wahlkurs – Ästhetisches Forschen – Forschendes Theater

Wie findet und beforscht man mit ästhetischen Mitteln ein Thema? Was hält der uns umgebende soziale Raum für Impulse bereit, die theatral transferiert werden können und  so aus einer ungewohnten und verfremdeten Perspektive gesehen werden können? Mit den Mitteln des „Forschenden Theaters“ werden Methoden und Herangehensweisen vorgestellt, mit denen der Sozialraum beforscht und mit den Methoden einer performativen Theatersprache transformiert werden kann. Der Prozess geht vom Sammeln, Ordnen und Strukturieren über das Ästhetisieren zum Transformieren: das recherchierte Material (Gesten, Vorgänge, Erfahrungen, Beobachtungen, Texte, Bild und Ton…) wird zum Ausgangspunkt für performative Settings mit spielerischen Try Outs. So wird aus sinnlicher Sozialraumforschung theatrale Wirklichkeit.

Mag. phil Harald Volker Sommer ist regelmäßiger Dozent am Institut für Theaterpädagogik der Hochschule Osnabrück/Standort Lingen. Bis 2014 unterrichtete er Theaterpädagogik und Schauspiel an der Akademie der darstellenden Künste adk Ulm und leitete dort den Fachbereich Theaterpädagogik. Davor Lehrbeauftragter am Institut für Theater-, Film und Medienwissenschaft der Universität Wien. Von 2014 bis 2017 Leitung Theaterpädagogisches Zentrum Lingen. Seine theoretischen Lehrschwerpunkte sind u.a. Theorieansätze der Theaterpädagogik, Theorie-Praxis-Transfer, und chorisches Theater.



Wahlkurs – Musiktheaterpädagogik Szene und Musik

In diesem Kurs beschäftigen wir uns mit dem Zusammenhang von Szene und Musik und der Frage, wie sich beide gegenseitig beeinflussen. Dabei nähern wir uns dem Thema von zwei entgegengesetzten Blickwinkeln: Von der Szene zur Musik und von der Musik zur Szene.

Ausgehend vom Blickwinkel von der Szene zur Musik setzen wir uns mit der Fragen auseinander, wie Musik die Wirkung/Aussage einer Szene verändert und welche zusätzlichen Bedeutungsebenen dabei entstehen können. Aus dem umgekehrten Blickwinkel – ausgehend von der Musik zur Szene – entwickeln wir anhand einer Musik eine Szene. Und abschließend betrachten das szenische Potenzial des Musizierens an sich.

dieser Kurs richtet sich explizit auch an alle, die keine musikalisch Ausbildung haben. Im Gegenteil, wir erkunden nebenbei Spiel- und Kompositionsansätze für die man kein Instrument spielen können muss.



Wahlkurs – Storytelling und Dramaturgie

Von „Antigone“ bis „Game of Thrones“ – Menschen lieben Geschichten. Die Techniken, mit denen spannende und berührende Storys erfunden werden, sind dabei seit Jahrtausenden erstaunlich stabil. Manche Forscher vermuten gar ein gemeinsames ur-menschliches Bedürfnis hinter der Lust am Erzählen der stets gleichen Geschichte: Immer wieder folgen wir Helden, die sich mühsam einen Weg durch das chaotische Leben bahnen. In diesem Kurs erforschen wir, welche Strukturen hinter Geschichten stecken, wie spannende Figuren konstruiert werden – und wie wir diese Techniken im theaterpädagogischen Alltag einsetzen können – als Grundlage für Kurzfilme oder Bühnenstücke. Dafür beschäftigen wir uns spielerisch mit der Drei-Akt-Struktur, dem Konzept der Heldenreise und der Figurenentwicklung auf Grundlage archetypischer Muster.



Wahlkurs – Rhetorik & Präsenz – Anleiter- und Führungskompetenz im theaterpädagogischen Alltag

Übersicht der Inhalte: Theaterpädagogen sind in ihrem Berufsalltag stark in Führungskompetenzen gefragt. Körpersprache, Sprechen und Präsenz sind wichtige Voraussetzungen für überzeugtes Auftreten in der Anleitung von Gruppen. Durch Übungen werden die Fähigkeiten erfahren und verbessert.

Es werden weitere Fragen gestellt: Wie kann der TP den Raum optimal vorbereiten und nutzen? Wie kann der TP mit der Gruppe wertschätzend und umfassend präsent umgehen, ohne den Inhalt aus dem Auge zu verlieren? Was ist „der subjektive Raum“? Welche rhetorischen Hilfsmittel kann der TP anwenden, um mit einem aktiven und starken Sprachgebrauch die Gruppe zu führen? Was bedeutet Beziehungsstatus in der Anleitersituation? Diese Fragen werden erlebnisorientiert erarbeitet, auf der Erkenntnisebene bearbeitet und der Transfer für den theaterpädagogischen Berufsalltag wird hergestellt.

Methodik: Durch Erkenntnis- und Analogieübungen werden die Themen erschlossen, erlebt und mit unterschiedlichen Methoden reflektiert, sodass dann der konkrete Praxisbezug für den theaterpädagogischen Alltag hergestellt werden kann.

Lernziel: Die Teilnehmer lernen sich und ihre Fähigkeiten in „Rhetorik und Präsenz“ besser kennen, üben vor einer Gruppe zu stehen und erwerben Kenntnisse in der Anwendung „starker“ Rhetorik und dem Herstellen von Präsenz in der Anleitersituationen.

Die Teilnehmer erhalten durch die Übungen die Möglichkeit, ihre Körpersprache und ihr Sprechen, zu verbessern. Das erworbene Wissen kann als Handwerkszeug für künftige Unterrichtssituationen im Berufsalltag dienen. Die Teilnehmer verbessern und stärken ihre Führungsqualitäten.



BF18-1 Exemplarische Produktion: Postdramatisches Theater – Performatives Theater

Einführung in Theorie und Praxis postdramatischer Theaterästhetiken und Kennenlernen sowie Einordnen postdramatischer theaterpädagogischer Konzepte. Insbesondere Auseinandersetzung mit Ansätzen des performativen Theaterspiels, des Forschenden Theaters (Ästhetischer Forschung) im Kontext der Theaterpädagogik.

Bitte beachte: Am 31.10. von 19.00 bis 21.00 und am 01.11. von 10:00 bis 16:30 Uhr finden Präsentationen weiterer Gruppen statt.



BF 17-2/BF18-1 Tschechow 1. Teil: Praktische Einführung in die Werkgeheimnisse der Schauspielkunst.

Der Kurs verschafft einen ersten Einblick in die Tschechow-Methode. Praktische Übungen zur szenischen Gestaltung und zur Rollengestaltung werden anhand unterschiedlicher Beispiele erfahren und reflektiert. Zudem werden einzelne Aspekte der Tschechw-Methode in spielerischen Situationen geprobt. Niederschwellige Herangehensweisen an Szenen von Aristophanes und Shakespeare werden modellhaft ausprobiert. Imagination, Verkörperung und ein dramatisches Zusammenspiel werden geübt. Den Umgang und die praktische Anwendung der Methoden Tschechows erlernen anhand spielerischer Wege in die Rolle und in die Szene. Kennenlernen eines Verständnisses von körperlichen Ansäzen, Körperzentren, Ausdruck und Ausstrahlung.



BF18-1 Theater-Praxis 3 – Einführung in die schauspielerische Inszenierungsarbeit/ Monolog

Schauspieltraining/Monologarbeit/Collagentechnik/Stückentwicklung

Wir beschäftigen uns mit Atmosphären und ihren Einfluss auf die Situation und auf die Handlung, Einfluss von Temperatur und Stimmung auf Alltagshandlungen, wir werden eine Technik zum selbstgeschriebenen Monolog erproben und werden die neuen Schauspielübungen innerhalb des entstandenen Materials anwenden und die Monologe inszenatorisch umsetzen.



BF18-1/ BF18-2 Theorien der Theaterpädagogik Kurs A

Zum Verständnis der Theaterpädagogik, Einführung in die fachbezogene Theorie(n)bildung.  Theaterpädagogisches Arbeiten fokussiert die Planung, Organisation und Durchführung  erfahrungsbasierter Lehr- und Lernprozesse zum Zwecke der Exploration und Optimierung unserer Wahrnehmungs- und Ausdruckspotentiale. Daraus ergeben sich unterschiedlichste Tätigkeitsprofile in Bildung, Arbeitswelt, Wissenschaft und Kunst.
Vorbereitung Kolloquium 4. Jahr. Die hier vorgehaltenen Seminarveranstaltungen wollen helfen, die Komplexität unseres Faches begrifflich zu fassen respektiv theoriebildend, wie auch exemplarisch-praktisch zu durchdringen und somit zu rahmen.


BF18-1/BF18-2 Theater der Unterdrückten – Forumtheater

Der 2009 verstorbene Augusto Boal hatte großen Einfluss auf die Entwicklung der Theaterpädagogik. Seine, zum Teil noch in der brasilianischen Diktatur entwickelten Formen des politischen Theaters, zielen auf eine gesellschaftliche Befreiung des Publikums durch Beteiligung. Das Seminar gibt einen praktischen Überblick über die wichtigsten Formen des “Theaters der Unterdrückten”: “Statuentheater” und “Forumtheater” und diskutiert ihre Anwendungsmöglichkeiten in der theaterpädagogischen Arbeit. Die TN sollen Grundgedanken und Grundformen des Theaters der Unterdrückten durch eigene Erfahrung kennenlernen, sowie die Anwendung in der theaterpädagogischen Arbeit gemeinsam diskutieren und reflektieren. Schließlich sollen sie die Grundbegriffe dieser Theateridee unterscheiden und die beschriebenen Grundformen selbstständig anwenden können.



BF18-1 Erstellung einer Materialmappe am Theater

Erstellung einer Materialmappe für die theaterpädagogische Vor- und Nachbereitung am Theater. Anhand eines Theaterstückes werden alle Kriterien eines theaterpädagogischen Begleitmaterials am Theater erarbeitet. Künstlerisch: Auseinandersetzung mit dem Theaterbetrieb, seinen betrieblichen Strukturen und künstlerischen Vorgängen.
Pädagogisch: Die Teilnehmer sollen erlernen eine theaterpädagogische Materialmappe eigenständig zu erstellen.



BF18-1 Theater-Praxis 2 – Einführung in die Dramatisierung Kinder- und Jugendbuch

Wir dramatisieren ein ausgewähltes Kinderbuch. Wir sprechen über Zielgruppe und Aussage sowie über Umsetzung im Zusammenhang mit Kinderbüchern. Wir klären den urheberrechtlichen Zusammenhang und den Umgang mit Originaltext. Nach einer kurzen spielerischen Einführung in die Praxis des Theaters von Anfang an, setzen wir uns mit einem Kinderbuch auseinander. Wir versuchen zunächst die Handlung zu umreißen und eine Einteilung in Abschnitte vorzunehmen. Das so entstehende Gerüst werden wir unter dem Fokus der Kernaussage und der Zielgruppe mit Übungsmaterial füllen, um in verschiedenen Kleingruppen eine erste inszenatorische Skizze zu entwerfen und uns gegenseitig zu präsentieren.



BF18-1 Lehrproben – Spielleiterkompetenz

Nicht einfach nur einen „Theaterworkshop“ konzipieren, sondern mit einem klar definierten Inhalt: z.B. „Stanislawskiübungen“, „Akrobatik“, „Chorisches Sprechen“ usw. oder aber beispielsweise Themen wie „Gruppendynamik“ oder „Gewaltprävention“ mit theaterpädagogischen Methoden vermitteln. In den Mini-Lehrproben sollen kurze Workshops konzeptionell erstellt und angeleitet werden, deren Umstände möglichst nah, an eine reelle, berufliche Alltagssituation herankommen. Auch, wenn diese Art von Lehrprobe naturgemäß eine „Laborsituation“ darstellt, ist es sinnvoll, sich so genau wie möglich auf die imaginären Umstände einzustellen.



BF18-1 Erzähltheater

Im Mittelpunkt steht der Umgang mit szenischen Theaterformen zwischen Erzählen und Spielen. Zentrale Elemente des Erzähltheaters sollen erprobt werden, wie der Umgang mit verschiedenen Erzählperspektiven, der Kontakt zum Publikum und der Gleichzeitigkeit von Erzähl- und Spielvorgang. Vermittlung von Methoden wie man szenisches Material auf der Bühne arrangieren kann, mithilfe der Prinzipien Collage, Montage und Simultanität. Kenntnisse und Vermittlungskompetenzen zu Formen des modernen Erzähltheaters, somit Kenntnisse nicht-illusionistischer Spielstile. Methoden erforschen, um Erzähltexte auf der Bühne in szenische Vorgänge umzuwandeln und diese zu verdichten.



BF18-1 Grundlagen Tanzpädagogik I

Der Körper und seine Bewegung. Wege und Möglichkeiten der Bewegungsfindung für die Bereiche Körpertechnik, Improvisation und Choreografie unter Fokussierung der Körperaspekte Haut, Innenraum, Skelett und Muskulatur. Verständnis von Bewegungsabläufe und ihre professionelle Anwendung lernen.

 



BF18-1 Das Stanislawski-System und die Anwendung in der theaterpädagogischen Arbeit

Das Stanislawski-System ist eine umfassende und tiefgehende Systematisierung aller schauspielerrelevanten Aspekte. Diese werden im Kurs erläutert und praktisch anhand von szenischen Beispielen erfahren. Wie ist das Stanislawski-System in der theaterpädagogischen Arbeit konkret zu nutzen und wie kann der Spielleiter sinnvoll darauf zurückgreifen? Mit dieser Fragestellung untersuchen wir mögliche Anwendungsmöglichkeiten.