Empowerment – Praktische Methoden für Veränderung 

Das Theater der Unterdrückten (TdU), begründet durch den brasilianischen Theatermacher und Politiker Augusto Boal in den 1960er Jahren, ist eine innovative und transformative Methode, die Theater als Werkzeug für soziale, politische und persönliche Veränderung nutzt. Boal entwickelte TdU als Reaktion auf die Unterdrückung der politischen Freiheiten und die sozialen Ungleichheiten in Südamerika. Die Grundidee des TdU ist es, Theater als Spiegel der Gesellschaft zu verwenden und den Menschen zu ermöglichen, die sozialen Strukturen und die Machtverhältnisse, die sie unterdrücken, zu erkennen, zu hinterfragen und aktiv zu verändern.

Im Zentrum von Boals Arbeit steht das Prinzip der Interaktivität. Das Publikum wird nicht als passive Zuschauer*innen gesehen, sondern als aktive Akteur*innen, die in das Geschehen eingreifen können, um Lösungen für die dargestellten Konflikte zu finden. Boals Konzepte wie Forumtheater, Regenbogen der Wünsche und Legislatives Theater sind revolutionäre Methoden, die das Theater zu einer Plattform der aktiven Mitgestaltung und des Dialogs machen.

Die Praxis des TdU fördert nicht nur die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten, sondern auch die persönliche und kollektive Kreativität. Die verschiedenen Techniken ermöglichen den Teilnehmenden, sich auszudrücken, Blockaden zu überwinden und eigene Veränderungsprozesse zu initiieren.

Einleitung zu den praktischen Methoden der 7 Module

In diesem Curriculum werden die Teilnehmer*innen mit einer Reihe praktischer Methoden vertraut gemacht, die auf den Prinzipien von Augusto Boals Theater der Unterdrückten basieren.  In den Modulen werden Schlüsseltechniken des TdU behandelt und mit praktischen Übungen, Reflexionen und Projektarbeiten kombiniert. Ziel ist es, den Teilnehmer*innen nicht nur die theoretischen Grundlagen zu vermitteln, sondern vor allem ihre praktischen Fähigkeiten in der Anwendung dieser Methoden zu fördern. Im Rahmen der Weiterbildung besteht die Möglichkeit bereits ein eigenes Projekt in einem frei wählbaren Kontext und unter Beratung der Dozierenden durchzuführen.

Die Methodenkombination im Verlauf des Programms ermöglicht eine schrittweise Vertiefung und Erweiterung des Wissens und der Fähigkeiten. Vom Bildertheater und der kollektiven Kreativität über die Forumtheater-Techniken bis hin zum Legislatives Theater und der Arbeit als Joker, wird eine Vielzahl von Werkzeugen geboten, die die Teilnehmenden befähigen, selbstbewusst und kreativ in sozialen und politischen Kontexten zu agieren.

Leitung des Lehrganges:

– Lorenz Hippe (Autor, Theaterwissenschaftler, Theaterpädagoge)
– Ida Knoß (Theaterpädagogin, Philosophie und Politikwissenschaftlerin)
– Hauke Weber-Liel (Theaterpädagoge)

– Wolfgang G. Schmidt (Leitung TWHD, Theaterpädagoge) Konzeptionelle und organisatorische Leitung.

Die Dozierenden haben einen individuellen Zugang zu Kunst und Kunstvermittlung. Sie arbeiten an Theatern, Universitäten oder in freier Praxis. Die Unterrichtssprache ist deutsch.

Module und Termine

Kurs-Module

Modul 1 TdU: Einführung in Kombination mit Bildertheater und kollektiver Kreativität Termin am…

Modul 2 TdU: Forumtheater” Termin am…

Modul 3 TdU: “Regenbogen der Wünsche + Polizist*innen im Kopf” Termin am…

Modul 4 TdU: “Unsichtbares Theater und Legislatives Theater “ Termin am …

Modul 5 TdU: “im Kontext von Politik und Therapie” Termin am…

Modul 6 “Modul 6 TdU: Joker Training und Moderation mit Beratung für die Eigenprojekte” Termin am…

Modul 7 TdU: “Präsentation der Eigenprojekte mit Reflexion” Termin am…

Das Eigenprojekt:
Während der Zeit der Weiterbildung sollte jede/r Teilnehmende eigenständig ein mindestens dreistündiges Forschungsprojekt zum Theater der Unterdrückten durchführen. Dabei geht es um die Erprobung und Weiterentwicklung bestimmter Methoden, die Integration in die eigene berufliche Tätigkeit oder eine weiterführende Recherche. Es kann sich um eine Probe, einen Workshop, eine Intervention, eine dokumentierte Literatur- und Medienrecherche oder (nach Absprache) um etwas anderes handeln. Zu den Eigenprojekten erfolgt eine Online-Beratung, ein Austausch in Modul 6 und schließlich die kurze gegenseitige Präsentation mit Feedback in Modul 7.

Zeiten und Kosten

Programmstruktur: 14 Präsenztage, 1 Tag für Supervision online und Werkgruppen, Abschluss Projekt.

Zeiten: Die Gesamtstundenzahl der Fortbildungsreihe beträgt 120 Unterrichtstunden. Kurszeiten sind samstags von 10 bis 17 Uhr, sonntags von 10 bis 16:30 Uhr

Kontaktlektionen: 112 Ustd., Tutorial Online Beratung: 6 Ustd., Selbstlerngruppen, Projektentwicklung, Dokumentation, Selbststudium, Lektionen gesamt:

(8 ECTS-Kreditpunkte)

Schulungsgebühr Fortbildungsreihe: 1.850,- Euro, ermäßigt 1.700,- Euro (Arbeitssuchende, Studierende, Absolventinnen und Absolventen der TWHD). Das Aufnahmeverfahren läuft.

Das Angebot der Weiterbildungsreihe geht davon aus, dass sich der Prozess mit einer festen Gruppe entwickelt. Auf Anfrage und nach Absprache können aber auch Module einzeln belegt werden.

Förderung: Wir sind nach ESF für die Bildungsprämie und den sogenannten QualiCheck anerkannt.
Anerkennung nach dem Bildungszeitgesetz mehr

Anmeldeformular und Anmeldung per E-Mail an: info@theaterwerkstatt-heidelberg.de

Für wen ist die Weiterbildung geeignet?

Die Fortbildungsreihe soll eine Brücke schlagen zwischen dem Theater als Kunstform und dessen Anwendbarkeit in psycho-sozialen Zusammenhängen.  .

Die berufsbegleitende Weiterbildung richtet sich an Fachpersonen aus den Bereichen Theaterpädagogik, Psychotherapie, Psychologie, Coaching, Pädagogik, Gesundheit, Sozialer Arbeit, Theater und Kunst sowie an Fachpersonen aus den Bereichen der psychosozialen Beratung – Praxis und Therapie. Es braucht keine Vorerfahrung im künstlerischen Bereich. “Komm wie du bist” ist eine Grundhaltung im CAS (Certificate of Advanced Studies). Alles, was wir für den künstlerischen Ausdruck und Gestaltung brauchen, ist in uns vorhanden, kann entdeckt und genutzt werden.
Das Wissen und die Erfahrungen aus diesem Programm können in Communities, in Kunst, Pädagogik und Therapie genutzt werden oder in Kontexten kultureller Arbeit, Erwachsenenbildung und überall dort, wo mit Gruppen gearbeitet wird.

Bei Interesse nehmen Sie am besten direkt Kontakt mit uns auf:

E-Mail: info@theaterwerkstatt-heidelberg.de

Theaterwerkstatt Heidelberg
Klingenteichstraße 8, 69117 Heidelberg
Telefon: 06221 7259556
Fax: 06221 7259549

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